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Mit dem neuen Reisemobil nach Kroatien

Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als ob wir in diesem Sommer überhaupt nicht weg kommen: Kein Wohnmobil, keine Zeit für Urlaub, schlechte Nachrichten aus dem Süden, unerträgliche Temperaturen und Brände in Griechenland und Süditalien. Von Freunden bekamen wir kurzfristig eine Einladung an die Ostsee, und wenn es nach mir gegangen wäre, wären wir der auch gefolgt. Aber da zeichnete sich bereits ab, dass wir es doch noch schaffen könnten, eine Woche mit dem nicht mal halbfertigen Reisemobil wegfahren könnten. Und die Kinder wollten unbedingt wieder ans Meer.

Nach unzähligen Abenden, an denen ich nach der Arbeit an unserem zukünftigen Reisemobil arbeitete, war es schließlich so weit, das ich eine Seitenwand verkleidet sowie den Boden und die Gurtböcke eingebaut hatte. Mit tatkräftiger Unterstützung durch meinen Schwager, Hermann, bauten wir an einem langen Samstag die Verkleidung für die Sitzbank und ein provisorisches Bett für die Kinder ein. Hermann hatte vorher bereits einen Tisch gefertigt und mit Resopal beschichten lassen. So einen schönen und stabilen Tisch hatten wir bisher in keinem unserer Wohnmobile. Die Polster hatten wir schon vorher bestellt und wurden auch rechtzeitig geliefert. So stand am Montag nach Abnahme durch den TÜV und der Eintragung in die Fahrzeugpapiere einem Ausflug ans Meer nichts mehr im Weg.

 

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Es sieht alles noch etwas spartanisch aus.
Es ist auch erst im Rohbauzustand, aber trotzdem reisefertig.

Am Nachmittag sind wir endlich gestartet und haben es dank der guten Motorisierung des Iveco in kurzer Zeit bis zum Hafnersee geschafft.

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Dieser kleine See liegt südlich des Wörthersee, mit einem gemütlichen Campingplatz, der auch jetzt, im August, nicht überfüllt ist. Das Wasser im See ist angenehm warm, so dass wir am Morgen noch eine Runde schwimmen, bevor wir weiter fahren Richtung Süden.

Am Nachmittag erreichen wir Rijeka. Jezt müssen wir uns langsam entscheiden, wohin wir heute noch fahren. Einen Campingplatz benötigen wir auf alle Fälle, denn in unserem Reisemobil können wir außer sitzen nur schlafen. Für alles andere benötigen wir die Infrastruktur eines Campingplatzes. Freunde haben uns von der Paradiesbucht in Lopar auf der Insel Rab vorgeschwärmt. Aber wenn wir vom Festland aus eine Fähre zur Insel nehmen, müssen wir wieder vom Süden bis ganz in den Norden der Insel fahren. Das erscheint uns etwas umständlich und da in unserer Michelin-Karte auch von der Insel Krk aus eine Fähre zur Insel Rab eingezeichnet ist, versuchen wir es auf diesem Weg: Über die Brücke auf Krk und dann nach Baska in den Süden der Insel.

Als wir am Fährhafen bei Baska ankommen, lesen wir, dass wir noch 2 Stunden bis zur Abfahrt warten müssten. Dann ist es 20:00 Uhr und wir würden spätnachts auf Rab ankommen. Dann noch einen CP zu suchen, dazu haben wir keine Lust und entscheiden uns zunächst einmal zum CP Zablace bei Baska zu fahren. Sonja bekommt an der Rezeption einen Lageplan und wir ziehen los, um einen freien Platz zu suchen. Nicht so einfach. Es ist alles dicht gedrängt belegt und wir sind nicht die einzigen auf der Suche nach einem freien Plätzchen. Schließlich werden wir fündig. Am westlichen Ende des Platzes - der Strand befindet sich am anderen Ende Richtung Südosten - ist zwischen 2 Wohnmobilen, eines aus dem Tessin, das andere aus Italien, noch eine Lücke frei. Davor mehrere Zelte und Wohnmobile, auch eine italienische Gruppe ist darunter. Sonja meint, das ginge schon und wir rangieren erst mal in die "Parklücke". Kaum stehen wir, parken unsere Nachbarn, ein älteres italienisches Paar, (also in unserem Alter) ihr Wohnmobil  um, so dass wir jetzt reichlich Platz haben und uns direkt schön ausbreiten können. Das beste  daran ist, wir haben einen der wenigen Stellplätze mit Schatten durch die hohen Bäume und im Gegensatz zu den anderen Plätzen keinen Staub.

 

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Campingidylle

Zum Strand muss man zwar etwa 10 Minuten marschieren, aber wir haben ja Zeit, schließlich sind wir in Urlaub. Wir kommen mit einer Familie aus Ebersberg ins Gespräch, die sich für unseren Selbstausbau interessieren und die erzählen, dass sie im Süden, fast bis Dubrovnik, waren und es überall so voll sei wie hier. Na ja, dann können wir ja auch hierbleiben.

Von Sylvia und Konstantin wird natürlich gleich der Strand besichtigt. Ein langer, flacher Kiesstrand mit klarem, türkisfarbenem Wasser. Das lädt natürlich zum Baden ein. Abends können wir vom Campingplatz aus in die nahe Altstadt von Baska gehen, wo man genügend Restaurants, Bars, Eisdielen und natürlich alle Arten von Einkaufsmöglichkeiten findet.

So genießen wir die Tage hier. Aber wie es auf Campingplätzen so ist, es vergeht jeder Tag wie der andere. Sehr erholsam aber ohne Abwechslung.

 

 

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Am Samstag bläst ein starker Ostwind, der hohe Wellen in die Bucht treibt. Das Herumtoben in den Wellen macht natürlich Spaß.

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Konstantin spielt mit der Gischt,

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die von den brechenden Wellen an der Mole entsteht

Unser Urlaub geht langsam zu Ende. Am Sonntag-Nachmittag packen wir unsere Sachen zusammen und fahren wieder Richtung Norden. Am Hafnersee legen wir wieder eine Zwischenübernachtung ein. Bei 38 °C sind wir gestartet, und bei 14 °C und regnerischem Wetter kommen wir in Kärnten an. Bevor wir am nächsten Morgen losfahren, schwimmt Sonja noch eine Runde im See während Konstantin und ich eine Runde Minigolf spielen.

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Fazit: Es war ein kurzer Urlaub, aber es hat sich gelohnt die ca. 1.300 km zu fahren, um ein paar erholsame Tage am Meer mit viel Schwimmen und Tauchen zu verbringen. Ich war anfangs skeptisch, da wir auf Campingplätze angewiesen waren. Natürlich war es ungewohnt, in der Warteschlange zu stehen, wenn man abends duschen wollte. Aber es fehlte uns an nichts. Wenn ich etwas vermisste, dann war es der Kühlschrank. Aber dann gingen wir eben in die Altstadt, um ein kühles Bier zu trinken. Natürlich mussten wir viel improvisieren, aber auch das macht Spaß und für eine Woche kann man sich schon arrangieren.

Mich beruhigt es, dass trotz der ziemlich holprigen Straßen, vor allem auf der Insel Krk, alles gehalten hat, nichts locker wurde und auch der Gastank noch so fest an seinem Platz sitzt, dass man den Iveco daran abschleppen könnte. Was sich als sehr positiv herausstellte, war der Fahrkomfort des Daily. Wir kamen schnell voran und auch auf Landstraßen konnten wir locker mit den PKW mithalten. Der Dieselverbrauch lag bei durchschnittlich 10 Litern/100 km, also eher weniger als sich unsere bisherigen Wohnmobile genehmigt haben. Die ganze Familie war zufrieden mit dem neuen Gefährt, nur Sylvia meinte, das nächste mal sollte schon ein Bad drinnen sein...

 

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